Exotische Früchte im Gewächshaus
Exotische Früchte im Gewächshaus haben einen besonderen Zauber inne.
Die Erinnerungen an den letzten Urlaub, der Duft der Südsee – all das versprühen Bananen, Orangen und Co. In einem Glashaus angebaut holen wir uns diese faszinierenden Geschöpfe der Natur in den eigenen Garten. Die großen Pflanzen mit einem urwaldähnlichen Bewuchs und zauberhaft bunten Blüten sind allerdings sehr anspruchsvoll und verlangen nach warmen klimatischen Verhältnissen. Die können wir von Natur aus in unseren Breitengraden allerdings nicht bieten.
Exotische Früchte müssen also im Gewächshaus angebaut und besonders gehegt und gepflegt werden.
Von Avocado bis Zuckerrohr – viele tropischen Nutzpflanzen lassen sich in einem Gewächshaus ziehen und sogar Früchte ernten. Wie Sie Ihr Gewächshaus richtig mit exotischen Früchten bepflanzen und was Sie dafür tun müssen, dass die saftigen Mangos oder Kiwis tatsächlich reif und süß werden, verraten wir Ihnen im Folgenden.
Welche exotischen Früchte können im Gewächshaus angebaut werden?
Tomaten, Gurken und heimische Früchte sind in vielen Gewächshäusern zu Hause. Die meisten Gärtner erfreuen sich an einer reichen Ernte und immer frischem Gemüse auf dem Teller. Doch mehr und mehr ziehen exotische Früchte ins Gewächshaus ein. Mit etwas Aufwand und ausreichend Platz fühlen sich Mangos, Kiwi oder Bananen auch in unseren Breitengraden wohl.
Viele Sorten gedeihen nicht erst bei tropischen Temperaturen. Häufig reichen schon frostfreie Bedingungen über dem Gefrierpunkt aus, um optimale Verhältnisse zu schaffen. Wir zeigen Ihnen, welche Köstlichkeiten für ein Glashaus empfehlenswert sind.
Weinanbau im Gewächshaus
In einem Kaltgewächshaus ohne Heizung gedeiht ein Weinstock mit wenig Aufwand. Die Pflanze wird dazu an der Nordseite angebaut und kann sich dabei durch das Glashaus hangeln. Nicht nur geschmacklich ist der Wein eine Bereicherung – auch die optischen Akzente sind durchaus empfehlenswert.
Kühlen 2-12 °C
Die meisten Fruchtexoten aus wärmeren Klimazonen fühlen sich auch bei kühleren Temperaturen heimisch.
Bereits bei durchschnittlichen 2 °C bis 12 °C können Sie Kiwi, Zitronen, Orangen, Limetten, Feigen oder Granatapfel anpflanzen.
Bei den exotischen Früchten müssen Sie allerdings ausreichend Geduld aufbringen, es kann mehrere Jahre dauern, bis Sie in unseren Breitengraden die ersten Früchte ernten dürfen.
Milde 12-18 °C
Etwas wärmer an der Wurzel und für das gesamte Wohlbefinden mögen es Maracuja und Papaya.
Die einzelnen Triebe der Pflanzen werden zum Teil bis zu 15 Meter lang, planen Sie demzufolge für die exotischen Früchte ausreichend Platz ein, bei dem auch genügend Fläche zum Klettern der Pflanze vorhanden ist.
Regulär dauert es mehr als drei Monate bis Sie reife Früchte ernten können.
Warme 18 °C und mehr
Anspruchsvoller in Bezug auf die klimatischen Bedingungen und nach viel Wärme verlangen Mango, Ananas, Kakao, Kokosnüsse, Banane oder Guave.
Hinzu kommt, dass diese Pflanzen keinesfalls in kleinen Treibhäusern gehalten werden können, sie wachsen hoch hinaus.
Exotisches Gemüse im Gewächshaus
Viele Vegetabilien, die regelmäßig auf unseren Tellern landen, werden von uns gar nicht mehr als Exoten wahrgenommen.
Wer neben frischem und zuckersüßem Obst auch herrlichstes Gemüse anbauen möchte, greift bei der Kultivierung ganz nach Belieben auf Sorten wie Süßkartoffel, Fenchel, Radicchio oder Spargel zurück. Selbst Rhabarber oder Erdbeeren sind im eigentlichen Sinn exotische Früchte, mittlerweile allerdings auch für mitteleuropäische Klimabedingungen kultiviert.
Neben der erforderlichen Temperatur spielen allerdings bei der Haltung der fremden Obst- und Gemüsesorten eine hohe Luftfeuchtigkeit und ein hohes Lichtbedürfnis eine besondere Rolle. Die meisten exotischen Früchte können im Gewächshaus in Kübeln kultiviert werden.
Bei Bedarf lassen sie sich im Sommer schnell an die frische Luft und in die warme Sonne stellen.
Anbau & Pflege: Welchen Bedingungen verlangen exotische Früchte in einem Gewächshaus?
Die Planungen für ein Gewächshaus mit tropischen Pflanzen sollten umfangreicher als bei einem herkömmlichen Glashaus mit Gurken, Tomaten und Co. ausfallen. Abhängig davon, welche Sorten Sie anpflanzen möchten, empfiehlt es sich, sich vorher ausführlich über die Größen der einzelnen Sorten zu informieren.
Ein Bepflanzungsplan zeigt dabei auf, welche exotischen Früchte in einem Gewächshaus welchen Platz einnehmen sollten, damit sie garantiert den Ansprüchen entsprechend wachsen und gedeihen können.
Ebenfalls ist es existenziell bei der Auswahl der Pflanzen, dass alle Sorten nach den gleichen Bedingungen verlangen. Nicht ratsam hingegen ist ein Vermischen von exotischen Pflanzen, die ein hohes Wärmebedürfnis haben, mit Gewächsen, die auch in einem kühleren Haus stehen können. Auch die Anforderungen an die Luftfeuchtigkeit und Bodenfeuchte sollen im Hinblick auf Krankheitserreger und Schädlingsbefall ähnlich sein.
3 Schritte: Von der Aussaat bis zur Ernte
1. Boden vorbereiten
Vor dem Anbau oder der Aussaat muss der Boden entsprechend vorbereitet werden.
Lockere, mit Nährstoffen angereicherte Erde wirkt begünstigend. Einerseits bekommen die Jungpflanzen somit schnellen Kontakt zum Boden, um kräftige Wurzeln zu bilden, andererseits erhält auch das Saatgut ausreichend Luft und Bodenfeuchtigkeit zum Keimen.
Oftmals reicht auch einfache Komposterde aus eigener Herstellung aus, um eine ideale Grundlage zu schaffen. Das Anlegen kleiner Beetabschnitte ist eine Möglichkeit, um auch dann nicht den Überblick zu verlieren, wenn die exotischen Früchte im Gewächshaus größer werden und über viel Blattgrün verfügen. Befreien Sie den Boden in Ihrem Glashaus von Unkraut, damit unnütze Pflanzen nicht die wertvollen Nährstoffe aus dem Boden entziehen.
2. Richtiges Bepflanzen
Hauptsächlich in kleinen Gärten ist das Platzangebot gering. Nicht selten werden Hobbygärtner dazu verleitet, die geringe Fläche überproportioniert zu nutzen und begehen damit einen großen Fehler. Der Wunsch nach einer großen Vielfalt bei exotischen Früchten im Gewächshaus ist groß, allerdings leiden dann die Pflanzen.
Für eine optimale Pflanzenentwicklung ist es bereits bei der Aussaat unerlässlich, auf ausreichend Abstand zu achten. Das Ergebnis ist meist eine ertragreiche Ernte. „Weniger ist mehr“ sollte beim Anbau von exotischen Früchten im Gewächshaus das Motto sein.
3. Tropische Früchte sorgsam pflegen
Sind die Jungpflanzen im Boden, beginnt die eigentliche Arbeit. Regelmäßiges Auflockern der Erde und kontinuierliches Gießen sorgen für perfekte Bedingungen.
Die Schwierigkeit, exotische Früchte im Gewächshaus anzubauen, besteht darin, einen regelmäßigen Austausch der Luft zu garantieren. Im Freiland erfolgt der stete Wechsel automatisch, im Treibhaus muss dabei nachgeholfen werden.
Wärme und Feuchtigkeit dürfen sich in keinem Fall stauen, der Schimmelbefall ist ansonsten vorprogrammiert. Begünstigend wirken dabei hauptsächlich die hohen Temperaturen – im Sommer können bisweilen mehr als 50 °C erreicht werden.
Der Einsatz von technischen Geräten, die für einen gleichmäßigen Luftaustausch sorgen, ist dabei sinnvoll. Kleine Feuchtraumventilatoren sind eine adäquate Unterstützung zu dem herkömmlichen Luftaustausch durch Dachluken und Seitenfenster.
Mehrmals im Jahr sollten Sie zudem Ihre Pflanzen entsprechend düngen und dafür sorgen, dass welke Blätter entfernt werden. Bis Sie jedoch eine ertragreiche Ernte begrüßen werden, gehen zum Teil einige Jahre ins Land.
Zum Gießen eignet sich Wasser, welches bereits vorher im Gewächshaus bereitgestellt wurde. Somit erwärmt es sich und die Wurzeln der tropischen Pflanzen werden nicht mit kaltem Wasser gegossen.
Wissenswertes über exotische Früchte im Gewächshaus
Generell ist ein Gewächshaus ganzjährig nutzbar. Während die praktischen Folienzelte fast ausschließlich in Kleingärten zu finden sind, entdecken immer mehr Eigenheim- und Gartenbesitzer die Vorteile von Gewächshäusern aus Glas und Orangerien, wie Selfkant Wolters sie in einem umfangreichen Sortiment anbietet. Mit viel Zeit, Engagement und einem grünen Daumen sind exotische Pflanzen im Gewächshaus ein absolutes Highlight.
| Abbildung | Exotische Früchte | Aussaat / Vermehrung | Temperatur und Boden | Standort | Dauer bis zur ersten Ernte | Pflege |
|---|---|---|---|---|---|---|
 | Banane | Als Samen | 21 – 26 °C, feuchter und luftdurchlässiger Boden | Sonnig | Etwa sechs Jahre | Bananenpflanzen sind winterharte exotische Früchte. Zum Gießen empfiehlt sich Regenwasser, da sie eine Kalkunverträglichkeit aufweisen. Im Winter sollte die Banane kühler gelagert und das Gießen reduziert werden. |
 | Zitrone | Als Steckling, dazu wird der Trieb unterhalb der Knospe abgeschnitten | Bis zu 29 °C, feuchter und luftdurchlässiger Boden, Torferde | Sonnig | Mehrere Jahre | Um Zitronen zu ziehen und zu ernten, bedarf es großer Geduld. Sie benötigen viele zuzuführende Nährstoffe. Das Gießwasser im Winter reduzieren |
 | Ananas | Als Steckling, bei einer Frucht den oberen Teil mit den Blättern trocknen und keimen lassen | Zwischen 20 bis 25 °C, feuchte Torferde | Sonnig | Ein bis zwei Jahre | Zuerst regelmäßig gießen, haben sich Wurzeln ausgebildet, kann die Wasserzufuhr reduziert werden |
 | Granatapfel | Aus Samen oder Stecklingen aus einem Seitentrieb | Etwa 20 °C, einige Sorten sind winterhart und halten Temperaturen bis -15 °C aus, feuchte Torferde | Sonnig | Mehrere Jahre | Regelmäßig Kompost zuführen, im Winter regelmäßig beschneiden, Pflanzabstand von etwa 50 – 60 Zentimeter |
 | Kiwi | Als Samen | Etwa 21 °C, hohe Luftfeuchtigkeit, luftdurchlässiger Boden | Sonnig | Etwa fünf Jahre | Beschnitt im Winter, um im Frühjahr einen optimalen Austrieb zu garantieren, immer eine männliche und weibliche Pflanze zur Befruchtung pflanzen |
 | Mango | Als Samen | 20 – 25 °C, luftdurchlässiger Boden | Sonnig | Mindestens vier Jahre | Mangokern vorsichtig spalten und Samen entfernen, Keimlinge langsam an die Sonne gewöhnen, Erde regelmäßig feucht halten |
 | Süßkartoffel | Vorgezogene Frucht im Wasserglas oder in einer Kiste austreiben lassen | Mehr als 10 °C | Sonnig | Im gleichen Jahr nach dem Anbau | Hoher Wasserbedarf, keine Staunässe, Mindestabstand 50 Zentimeter, ideal als Ranken oder Bodendecker |
 | Maracuja | Aus Samen oder Stecklingen | Gemischter Boden aus Kies und Blähton | Sonnig | Etwa drei Monate | Dunkle Überwinterung, kommen in der Zeit mit wenig Wasser aus, im Sommer konstant feucht halten, Triebe im Frühjahr einkürzen |
 | Wein | Als Steckling | Sortenabhängig, feuchter und luftdurchlässiger Boden | Sonnig | Im Jahr nach der Pflanzung | Regelmäßig feucht halten und düngen, Triebe bis Juni beschneiden, Im Winter für Wärmeschutz sorgen |
Exotische Blumen im Gewächshaus
Nicht nur eine Vielzahl von Früchten und Gemüsesorten arrangieren ein mediterranes Feeling in Ihrem Garten. Auch viele Blumen, die Sie sonst wahrscheinlich nur aus fernen Ländern kennen, eignen sich, um in einem Gewächshaus unterzukommen.
Bereits seit der Antike werden Blumen unter Glas kultiviert und überraschen zu jeder Jahreszeit mit einer herrlichen Blütenpracht. Der vorherrschende Treibhauseffekt kompensiert die fehlende natürliche Wärme in unsere Region.
Vor allem im Winter müssen Sie allerdings für eine ausreichende Beheizung und einen Luftaustausch sorgen. Wenn Sie die Herausforderung annehmen möchten und lieber tropische Blumen anstelle von exotischen Früchten in Ihrem Gewächshaus kultivieren möchten, können Sie sich an einer reichen Sortenvielfalt erfreuen.
- Calla
- Oleander
- Bromelien
- Kamelien
- Strelitzien
- Engelstrompeten
- Waxblumen
- Jasmin
- Ananasguaven
- Zylinderputzer
- Passionsblumen
- Agaven
- Aloe
- Oliven
